Weißer Zungenbelag: Symptome, Ursachen und Behandlung
Weiß belegte Zunge: Was muss man darüber wissen sollte und wie kann der Belag entfernt werden? Erfahre etwas über die Ursachen und ob es möglich ist, einen solchen Belag mit häuslichen Mundhygienemaßnahmen zu entfernen.
Die tägliche Mundhygiene sollte nicht nur die Pflege der Zähne, sondern auch der Zunge umfassen. Gerade bei der Zunge kann es zu sichtbaren Veränderungen kommen. Es lohnt sich, etwas darüber zu wissen und ggf. den Veränderungen nachzugehen. Was bedeutet zum Beispiel ein weißer Belag auf der Zunge?
Was sagt eine Zunge mit weißem Belag bei einem Erwachsenen aus?
Normalerweise ist die Zunge blassrosa, leicht belegt und an der Oberfläche etwas rau. Sieht sie deutlich anders aus und das nicht nur für ein paar Stunden, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Beobachte also immer Veränderungen in der Farbe der Zunge. Wenn zusätzliche störende Symptome hinzukommen, sollten diese nicht unterschätzt werden und ein Spezialist konsultiert werden.
Gründe für weißen Belag auf der Zunge
Eine der grundlegenden und häufigsten Ursachen für die Bildung weißer Ablagerungen auf der Zunge ist eine unsachgemäße Zungenhygiene. In der Regel wird beim täglichen Zähneputzen das Entfernen von Nahrung und Mikroorganismen von der Zunge einfach vergessen. Dies bietet einen Nährboden für die Vermehrung von Mikroorganismen in der Mundhöhle. Deshalb ist die Verbesserung der Hygienegewohnheiten oft der schnellste und effektivste Weg, um die weißen Ablagerungen auf der Zunge zu entfernen.
Auch bei übermäßigem Gebrauch von wasserstoffperoxidhaltigen Mundspülungen kann ein weißer Belag auf der Zunge entstehen.
Häufig führt auch eine falsche Ernährung (reich an Eiweißen, Kohlenhydraten, viel Kaffee und Tee) und die Einnahme von zu wenig Flüssigkeit zu Veränderungen auf der Zunge. Ähnliche Wirkungen werden durch Stimulanzien - Kaffee, starker Tee, Rauchen oder Alkoholkonsum - hervorgerufen. Zungenbelag ist in der Regel morgens stärker als abends.
Manchmal kann jedoch die Ablagerung auf der Zunge bei Erwachsenen auch ein Krankheitssymptom sein. Daher ist es wichtig dies zu beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt zu Rate zu ziehen.
Weißer Zungenbelag und Mundgeruch
In unserem Mund leben über 300 verschiedene Arten von Bakterien, darunter auch einige die Eiweiße zersetzen und abgestorbene Schleimhautzellen beseitigen. Dabei werden Schwefelverbindungen freigesetzt – je mehr, umso stärker der Geruch.
In gesundem Zustand ist die Zersetzungstätigkeit gering, so dass kein wahrnehmbarer Mundgeruch entsteht. Finden die Bakterien jedoch ein Überangebot an Nahrung und gute Lebensbedingungen, vermehren sie sich. Zusammen mit einer nicht ausreichenden Mundhygiene kann dann Mundgeruch auftreten. Diese Bakterien lagern sich oft an Stellen an, an die wenig Sauerstoff kommt, d. h. zwischen den Zähnen, in Zahnfleischtaschen und auf der Zunge.
Man geht davon aus, dass ca. 80 % des Mundgeruchs von der Zunge ausgeht. Daher sollte die Zungenreinigung genauso wie das Zähneputzen als tägliches Reinigungsritual erfolgen. Ein weiterer positiver Effekt der täglichen Zungenreinigung ist ein gepflegter frischer Atem und auch der Geschmackssinn (süss, salzig, sauer, bitter) wird geschärft. Wichtig ist bei der Zungenreinigung, dass das hintere Drittel der Zunge gut gereinigt wird. Daher ist die Anwendung von speziellen Zungenreinigern hilfreich und sinnvoll. Diese flachen Schaber werden ganz hinten auf dem Zungenrücken angesetzt und nach vorn gezogen. Das ist nicht immer ganz einfach, weil oft bei den ersten Anwendungen ein Würgereiz auftritt. Ein Tipp: Einfach konzentriert durch die Nase atmen. Das Schaben wird so oft wiederholt, bis keine Rückstände mehr an Schaber oder Bürste hängen bleiben.
Weißer Zungenbelag beim Säugling und beim Stillen
Der weiße Belag auf der Zunge eines Säuglings resultiert in der Regel aus der Art und Weise, wie er isst. In diesem Entwicklungsstadium ist die Hauptenergiequelle die Muttermilch (im Falle des Stillens) oder modifizierte Mischungen. Säuglinge produzieren viel weniger Speichel als Erwachsene, was dazu führt, dass Essensreste im Mund verbleiben, auch auf der Zunge. Manchmal findet man jedoch bei einem Säugling weiche Effloreszenzen, in den Farben weiß und grau. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Baby aufgrund einer Pilzinfektion einen Schimmelpilz entwickelt hat. Dann sollte ein Spezialist für eine angemessene Behandlung konsultiert werden.
Mütter, die ihren Säugling stillen, beseitigen dieses Risiko. Darüber hinaus stärken natürliche Antikörper, die in der Nahrung der Mutter enthalten sind, die Immunität des Babys, was seine Anfälligkeit für Infektionen verringert.
Gründe für eine weiße Zunge bei einem Kind
Ein weißer Zungenbelag bei einem Kind kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Die häufigsten Ursachen sind unsachgemäße Mundhygiene oder Pilzinfektionen. Bei Kindern kann dies auch ein Signal sein für:
- Dehydrierung
- Anämie, verursacht durch Eisenmangel
- Mandelentzündung
- Scharlach
- eine Nebenwirkung einer langfristigen Antibiotikatherapie oder der inhalativen Einnahme von Glukokortikosteroiden (z.B. Asthma-Behandlung)
- Hypertrophie der Rachenmandeln und andere Krankheiten, bei denen man viel durch den Mund atmet. Dies führt zu einer erheblichen Austrocknung der Zunge.
Was kann man tun?
Zunächst einmal wird eine regelmäßige Mundhygiene empfohlen, einschließlich der täglichen Reinigung der Zunge, was eine wirksame Bekämpfung von Bakterien ermöglicht. Es ist sehr wichtig, viel Wasser zu trinken, um einer möglichen Dehydrierung entgegenzuwirken. Auch auf Veränderungen in der Ernährung ist zu achten und es kann hilfreich sein, Produkte zu konsumieren, die Probiotika enthalten (z.B. Naturjoghurt, Kefir). Die positiven Auswirkungen beim Reinigen der Ablagerungen auf der Zunge werden auch durch eine Reduzierung der Stimulanzien (Tee, Kaffee, Alkohol, Rauchen) erreicht.
Die oben dargestellten Inhalte dienen der Verbreitung von allgemeinem Wissen über Mundgesundheit und sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Meinung oder Diagnose. Wende Dich immer an Deinen Arzt oder Apotheker, wenn Du gesundheitliche Probleme hast.