Was ist ein orales Mikrobiom? Ein Leitfaden zum Ökosystem in deinem Mund
Es gibt eine Vielzahl an organischen Ökosystemen, sowohl in der Natur als auch in unserem eigenen Körper. Erfahre mehr über die Biologie, das Leben und die Komplexität des Ökosystems in deinem eigenen Mund - du wirst überrascht sein!
Um dieses Ökosystem zu verstehen und warum es für die Zahnpflege wichtig ist, solltest du zunächst die Konzepte von Biomen und Mikrobiomen verstehen.
Biome sind Gemeinschaften von Flora und Fauna, die sich als Reaktion auf die Bedingungen ihrer natürlichen Umgebung bilden. Diese Umweltbedingungen bestimmen, welche Art von Biom sich entwickelt - zum Beispiel fördert ein trockenes Klima die Flora und Fauna eines Wüstenbioms. Wenn sich die Bedingungen ändern, kann sich auch die vorhandene Flora und Fauna ändern.
Was ist dann ein Mikrobiom? Ähnlich wie ihre größeren Artgenossen, sind Mikrobiome Gemeinschaften von Organismen, die in ihrer gegebenen Umgebung gedeihen, aber auf mikroskopischem Maßstab. Daher befinden sie sich anstatt in breiten geografischen Region, in kleineren Räumen - wie auf unserem Körper und sogar in unserem Mund.
Das orale Mikrobiom
Es mag abschreckend sein, darüber nachzudenken, dass eine große Anzahl von mikroskopisch kleinen Organismen in unserem Mund lebt. Diese Mikrobem sind aber sehr wichtig für uns und unsere Gesundheit. Machen wir uns daher damit vertraut, wie ein gesundes orales Mikrobiom aussieht.
Bevölkerung
Der menschliche Mund beherbergt etwa 700 Arten von Mikroorganismen. Insgesamt beträgt die Population eines durchschnittlichen oralen Mikrobioms etwa 6 Milliarden Mikroben. Nein, das war kein Tippfehler! Wir alle tragen das Äquivalent von drei Vierteln der Weltbevölkerung in Mikroben in unserem Mund.
Demographien
Diese Mikroben bestehen aus Bakterien, Viren und Pilzen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das orale Mikrobiom größtenteils in einem Zustand der Symbiose existiert, wobei die Mikroorganismen ein gesundes Gleichgewicht und einen vorteilhaften Austausch miteinander haben.
Verteilung
Ähnlich wie Veilchen, die in gesprenkelten Waldböden wachsen, und Spechte, die in hohlen Ästen nisten, haben die Organismen im oralen Mikrobiom auch Orte, die sie ihr Zuhause nennen. Zum Beispiel gedeihen einige auf harten Oberflächen wie Zähnen, während andere weiches Gewebe wie Zunge und Mundschleimhaut bevorzugen.
Zu der riesigen Population von Mikroorganismen, die im oralen Mikrobiom leben, gehören mehrere nützliche Mikroben, die Tag für Tag arbeiten und dazu beitragen, das Gleichgewicht in unserem Körper aufrechtzuerhalten.
Einige gute Bakterien können hinzugefügt werden, um zu einem vorteilhaften Gleichgewicht zu führen. In der Tat sind Probiotika lebende Mikroorganismen, die, wenn sie in ausreichenden Mengen verabreicht werden, dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen verleihen, gemäß der gemeinsamen Definition von FAO und WHO.
Probiotika wurden demnach als vorteilhaft für das Wohlbefinden des Wirts identifiziert. Es wird erwartet, dass probiotische Nahrungsergänzungsmittel das Mikrobiom positiv verändern, indem sie nützliche Bakterien zuführen, entweder um es zu stärken oder wiederherzustellen. Wenn diese Probiotika unseren Darm erreichen, helfen sie bei der Verdauung. Im oralen Mikrobiom kämpfen sie gegen schädliche Mikroben, die unsere Mund- und Allgemeingesundheit bedrohen.
Schädliche Mikroben
Die Auswirkungen schädlicher, sich vermehrender Mikroben sind viel auffälliger, da sie unser Wohlbefinden stören.
Einige negative gesundheitliche Auswirkungen, die durch schädliche Mikroben in unserem oralen Mikrobiom verursacht werden, sind:
● Karies
Das Gleichgewicht eines gesunden oralen Mikrobioms ist sehr empfindliche. Wenn schädliche Bakterien gedeihen dürfen, kommt es nicht selten zu gesundheitlichen Problemen. Mundgesundheitsprobleme können außerdem ein Frühindikator für größere Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sein.
Innerhalb der Matrix
Nein, das ist keine popkulturelle Referenz – nun, nicht ganz. Ähnlich wie die Matrix aus den Filmen, schirmt die Matrix im oralen Mikrobiom die Organismen ab, die sie beherbergt. Aber hier enden die Ähnlichkeiten auch schon.
Biofilm
Biofilm ist eine dünne Schicht von Mikroorganismen wie Bakterien, welche die Oberflächen ihrer Umgebung beschichten. Sobald ein Biofilm etabliert ist, bildet sich eine Matrix, um die Bakteriengemeinschaften zu schützen.
Im oralen Mikrobiom beherbergt die Matrix sowohl nützliche als auch schädliche Mikroben, die es diesen Bakterien ermöglichen, eine Festung zu errichten - zum Guten oder zum Schlechten. Zahnbelag bzw. Plaque ist ein Biofilm, der eine Ansammlung von Bakterien enthält, die für Zahnfleischentzündungen und Karies verantwortlich sind.
Fütterung des Biofilms
Diese Matrix entwickeln schließlich Systeme, die dafür sorgen, dass Bakterien im Biofilm mit Nahrung versorgt werden. Als Teil deines Verdauungsprozesses setzen Bakterien Enzyme frei. Einige dieser Enzyme wandeln Zucker in Säuren um, welche die Entstehung von Karies fördern.
Gesundes Gleichgewicht im oralen Mikrobiom
Der Schlüssel zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen oralen Mikrobioms ist eine gute Mundhygiene, die Begrenzung der Ansammlung von Bakterien und die Minimierung der Menge an Nährstoffen, die den Biofilm in der Matrix erreichen.
Stoppe die Fütterung schädlicher Bakterien
Schädliche Mikroben gedeihen auf Zucker, daher ist dieVermeidung zuckerhaltiger Lebensmittel und Getränke ein guter Anfang. Das Bürsten und Reinigen zwischen den Mahlzeiten entfernt ebenfalls die Nahrungsquelle für diese Mikroben.
Mundpflege als komplettes Ritual
Indem du eine vollständige Mundpflege zum Teil deines zweimal täglichen Rituals zur Entfernung von Plaque machst, unterstützt du den Ausgleich deines oralen Mikrobioms proaktiv.
Dieses Ritual besteht aus:
1. Reinigung zwischen den Zähnen mit Zahnpflegeprodukten wie Zahnseide oder Interdentalreinigern und -bürsten.
2. Putze deine Zähne richtig und gründlich mit der richtigen Zahnbürste und Zahnpasta.
3. Benutze nach dem Reinigen eine Mundspülung, um verbleibende Ablagerungen aus deinem Mund zu entfernen.