Aug. 24, 2023 - Min LesedauerMin Lesedauer

Der Unterschied zwischen empfindlichem Zahnfleisch, einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Parodontitis

Empfindliches und schmerzendes Zahnfleisch, oder auch Zahnfleischbluten ist keine Seltenheit, sollte aber nicht ignoriert werden.

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Mögliche Anzeichen für empfindliches Zahnfleisch oder einer Zahnfleischentzündung sollte möglichst früh erkannt werden um eine schwerwiegende Erkrankung wie z. B. eine Parodontitis zu verhindern. Vorbeugung (Prophylaxe) ist hier das Zauberwort.

Aber wie kannst Du den Unterschied zwischen gelegentlicher Empfindlichkeit und fortschreitenden Zahnfleischerkrankungen wie Gingivitis oder Parodontitis erkennen? Es beginnt damit, den Unterschied zwischen empfindlichem Zahnfleisch und den Anzeichen einer Zahnfleischerkrankung zu verstehen.

Empfindliches Zahnfleisch: Was ist das?

Zahnfleischbluten, oder eine Rötung des Zahnfleisches und Schmerzen können auf eine leichte Zahnfleischentzündung hinweisen - also eine Gingivitis, können aber auch ganz harmlos sein. Tritt es nur lokal und selten auf, ist eine der häufigsten Ursachen falsches Zähneputzen oder eine unsachgemäße Zahnzwischenraumreinigung.

Wer seine Zähne mit zu viel Druck putzt, Zahnseide zu fest in den Zahnzwischenraum drückt, Interdentalbürsten oder Zahnhölzer nicht korrekt einsetzt, schadet seinem Zahnfleisch. Die Verwendung einer Zahnbürste mit weichen oder sogar extraweichen Borsten könnte eine schnelle Lösung für empfindliches Zahnfleisch und empfindliche Zähne sein. Harte Borsten könnten das Zahnfleisch unnötig reizen, was langfristig zu Zahnfleischrückgang und im schlimmsten Fall zu Zahnschmelzverlust oder Zahnüberempfindlichkeit führen könnte. Weiche Zahnbürsten sind dagegen viel schonender zu Zahnfleisch und Zähne.

Suchst Du weitere Informationen über die Auswahl der für Dich passenden Zahnbürste? Hier findest du einen kleinen Leitfaden welche Zahnbürste die Richtige für Dich ist. 

Natürlich ist empfindliches Zahnfleisch als Folge des Zähneputzens mit einer zu harten Zahnbürste eine mögliche Annahme. Als Resultat wirst Du vorsichtiger und zögerlicher beim Putzen entlang des Zahnfleischrandes sein und stellst dann fest, dass die Rötung und die Irritation anhält. Dann ist die Hauptursache Deiner Zahnfleischprobleme nicht entfernte Plaque und schädliche Bakterien - nicht zu aggressives Zähneputzen. Wenn sich Bakterien entlang des Zahnfleischrandes ungehindert ansammeln können, verschärft sich das Problem, was zu einer Gingivitis oder sogar zu einer Parodontitis (Zahnbettentzündung) führen kann.


Wenn Du empfindliches Zahnfleisch und Reizungen hast, solltest Du eine strenge Mundhygiene-Routine befolgen: zweimal täglich putzen, Zahnzwischenräume täglich reinigen und auf eine gesunde Ernährung achten. Eine weiche Zahnbürste kann die Mundpflege angenehmer machen, wenn die Empfindlichkeit anhält.

Was ist eine Gingivitis? 

Gingivitis, das Anfangsstadium der Zahnfleischerkrankung, ist nicht immer schmerzhaft und daher nicht leicht zu identifizieren. Die häufigsten Symptome sind anhaltende Rötung und geschwollenes Zahnfleisch. Blutungen des Zahnfleisches nach dem Putzen oder nach der Zahnzwischenraumreinigung sind auch häufig. Wichtig zu wissen: Zahnfleischbluten ist unter keinen Umständen normal - wenn Dein Zahnfleisch nach einer Woche sorgfältiger Mundpflege immer noch blutet, solltest Du unbedingt Deinen Zahnarzt aufsuchen.

Dein Zahnarzt wird Dir dann wahrscheinlich erklären, dass die Blutung auf eine unsachgemäße Zahnfleischpflege zurückzuführen ist. Es gibt andere Ursachen (z.B. Medikamente oder Schwangerschaft), aber das unsachgemäße Zähneputzen ist die häuftigste Ursache. Wie bereits erwähnt, putzen viele Menschen Ihre Zähne, denken dabei aber weniger an das Zahnfleisch. Gerade bei Zahnfleischreizungen oder Blutungen neigen die meisten dazu, diese Bereiche weniger oder gar nicht zu reinigen. Und gerade das Gegenteil sollte erfolgen; eine gründliche Plaque-Entfernung entlang des Zahnfleischrandes ist wichtig um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Also immer daran denken: Zähne und Zahnfleisch putzen!

Die gute Nachricht ist:  Gingivitis ist ein reversibler Zustand, d.h. sobald die Ursache (Plaque) entfernt wurde, verschwindet die Entzündung innerhalb von 5-7 Tagen. Wichtig ist eine gründliche und regelmäßige Mundpflege zu Hause. Du solltest:

  • Mindestens einmal täglich solltest du Deine Bereiche zwischen den Zähnen mit Zahnseide, Interdentalbürste oder Interdentalreinigern säubern - dabei auf besonders schwer zugängliche Bereiche achten.
  • Zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste putzen, um das empfindliche Zahnfleisch zu beruhigen.
  • Verwende eine spezielle Zahnpasta und Mundspülung für das Zahnfleisch mit antibakteriellen Inhaltsstoffen
  • Vereinbare regelmäßige Termine bei Deinem Zahnarzt für eine professionelle Reinigung und Kontrolle

Dein Zahnarzt oder die Prophylaxemitarbeiterin kann Dir Deine Problem-Bereiche aufzeigen und Tipps und Anleitungen für eine noch bessere Pflege geben. Mit einer sorgfältigen täglichen Mundpflege kannst du deine Zahnfleischentzündung loswerden, bevor sie die nächste Stufe erreicht.

Was ist eine Parodontitis?

Wird Gingivitis nicht bekämpft kann sich diese weiterentwickeln und den gesamten Zahnhalteapparat betreffen - eine Parodontitis entsteht. Neben schweren Zahnfleischentzündungen, Blutungen, Schmerzen oder Empfindlichkeit können Zähne auch Ihre Festigkeit im Knochen verlieren und im schlimmsten Fall kommt es sogar zum Zahnverlust. Die Zahnwurzel liegt frei und es entstehen Zahnfleischtaschen die sich dann schnell mit Bakterien (Plaque) füllen und auch zu schlechtem Atem führen können.

Wenn die Zahnfleischerkrankung diese Phase erreicht, ist leider bereits ein Verlust der Stützstrukturen um Deine Zähne herum eingetreten, der irreversibel ist. Dann sind invasive Eingriffe und eine umfangreichere Routine zu Hause notwendig, um das Problem zu bewältigen. Daher ist das Verständnis der Schwere der Krankheit und der Bedeutung der Behandlung entscheidend für die Minimierung von Knochenverlust und letztlich Zahnverlust.

Eine Parodontitis kannst Du durch gutes Zähneputzen nicht wieder in den Griff bekommen. Hier ist Dein Zahnarzt gefragt. Eine sogenannte Parodontalbehandlung in der Zahnarztpraxis ist notwendig um Parodontitis zu behandeln. Dazu wird die Plaque aus den Taschen entfernt und diese gut gesäubert. Es kann auch notwendig sein, dass Dein Zahnarzt Dir Antibiotika verschreibt. Für Menschen mit fortgeschrittenem Knochen- und Zahnfleischrückgang können chirurgische Behandlungen notwendig sein. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind ebenfalls unerlässlich, um das Fortschreiten der Krankheit zu überwachen und bei Bedarf neue Behandlungen durchzuführen.

Wichtig zu wissen: Eine erfolgreiche Parodontitisbehandlung ist ein fortwährender Prozess - die regelmäßigen Recalltermine sind wichtig um den Erfolg zu halten. Da die Zahnfleischtaschen in der Regel nach einer Parodontitis sehr tief sind, kannst Du diese nicht durch normales Zähneputzen säubern. 

Prophylaxe ist wichtig bei der Mundpflege

Du siehst also, Prophylaxe ist wichtig und auch das Wissen wie Gingivits und Parodontitis entstehen. Es ist kein Zufall, dass das eine zum anderen führt. Zahnfleischerkrankungen sind progressiv! Und die Vorbeugung geht über das bloße Zähneputzen hinaus. Während schlechte Mundhygiene sicherlich die häufigste Ursache für Gingivitis und ein Katalysator für Zahnfleischrückgang ist, können andere Faktoren das Risiko erhöhen, wie:

  • Rauchen
  • Ernährung
  • Systemische Erkrankungen wie Diabetes
  • Familiengeschichte
  • Schwangerschaft

Auch gesunde Menschen mit guten Putzgewohnheiten können Zahnfleischerkrankungen entwickeln, wenn sie älter werden oder durch andere Lebensfaktoren (z.B. Stress). Achte daher auf die frühen Anzeichen einer Zahnfleischenzündung und setze Deine Prophylaxemaßnahmen konsequent um. Du hast es selbst in der Hand!

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