März 27, 2024 - Min LesedauerMin Lesedauer

Wie wirkt sich Rauchen auf Zähne und Zahnfleisch aus?

Der Mund ist das Tor zum ganzen Körper und ein Schlüsselfaktor für die Aufrechterhaltung eines gesunden Lebensstils. Deshalb sind wir überzeugt von den Vorteilen eines regelmäßigen und vollständigen Mundhygienerituals. Diese Leidenschaft möchten wir mit dir teilen, damit du selbst dazu beitragen kannst, dein Risiko für eine Vielzahl von potenziell schwerwiegenden Mundgesundheitsproblemen zu minimieren.

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So wie es Rituale gibt, die unsere Gesundheit verbessern, gibt es auch Gewohnheiten, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Ein Beispiel hierfür: Rauchen. Die Auswirkungen des Rauchens auf Zähne, Zahnfleisch und Mundgesundheit können schwerwiegend sein.

Zwischen diesen beiden Arten von Gewohnheiten, gibt es einen großen Unterschied: Eine gute Mundhygiene kann mit etwas Übung jeder erlernen. Rauchen hingegen ist eine Sucht, die von einer zugrundeliegenden Reaktion im Gehirn angetrieben wird.

Die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Wir möchten dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, indem wir auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse erläutern, wie sich Rauchen auf die Mundgesundheit auswirkt.



Warum Rauchen süchtig macht

Die Sucht oder Abhängigkeit wird durch das natürlich vorkommende Nikotin im Tabak ausgelöst. Wenn du rauchst, aktiviert das Nikotin Rezeptoren in deinem Gehirn, die Wohlfühl-Chemikalien wie Dopamin oder Serotonin freisetzen. Bald assoziiert dein Körper den Akt des Rauchens mit Lustgefühlen.
Längeres Rauchen verändert das Gehirn, indem es zusätzliche Nikotinrezeptoren schafft, um das überschüssige Nikotin aus regelmäßigem Tabakkonsum aufzunehmen. Wenn dein Gehirn nicht die übliche Dosis Nikotin erhält, geht dein Körper in den Entzug, wodurch du reizbar und ängstlich wirst.

Wenn du wieder rauchst, erhalten diese Rezeptoren ihren erwarteten Nikotinschub, was dazu führt, dass du das Rauchen mit Erleichterung assoziierst. So entsteht die Sucht. Die gute Nachricht: nachdem du eine Zeit lang mit dem Rauchen aufgehört hast, wird die Anzahl der Nikotinrezeptoren im Gehirn wieder normal und der Zwang zum Rauchen nimmt spürbar ab. Viele langjährige Raucher konnten die Gewohnheit erfolgreich aufgeben - bestimmt kennst du hier auch Beispiele.
 

Wie sich Rauchen auf die Mundgesundheit auswirkt

Rauchen schädigt jeden Teil deines Mundes. Zu den auffälligsten oralen Folgen des Rauchens gehören Mundgeruch sowie die Verfärbung der Zähne durch Teer- und Nikotinexposition.

Zahnärzte haben herausgefunden, dass Rauchen der größte Einzelrisikofaktor für die Entwicklung von Parodontitis und Mundkrebs ist.
 

Parodontitis

Parodontal bedeutet "einen Zahn umgeben oder umhüllen" und bezieht sich auf Zahnfleisch und Knochengewebe.

Wenn Nikotin in den Blutkreislauf gelangt, führt dies dazu, dass sich die Blutgefäße verengen, wodurch der Blutfluss im ganzen Körper reduziert wird. Deshalb übersehen Raucher oft die Frühwarnzeichen einer Gingivitis: Geschwollenes, entzündetes Zahnfleischgewebe und Zahnfleischbluten.
Ohne eine zahnärztliche Behandlung kann Gingivitis zu Parodontitis werden. Tatsächlich entwickeln Raucher häufiger Parodontitis als Nichtraucher und im akuten Entzündungsfall hemmt das Rauchen ebenfalls den Heilungsprozess.



Die Behandlung von Parodontitis erfordert Eingriffe, die sowohl nicht-chirurgisch als auch chirurgisch sein können. Da Rauchen den Blutfluss beeinflusst, wird die Wundheilung herabgesetzt, was bedeutet, dass Rauchen die Wirksamkeit und Heilung jeder Behandlungen verringertDas Ergebnis ist eine höhere Wahrscheinlichkeit von Zahnverlust.

Außerdem wird Parodontitis mit einem erhöhten Risiko für systemische Erkrankungen in Verbindung gebracht wie rheumatoide Arthritis, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Alzheimer.
 

Mundkrebs

Eine durchschnittliche Zigarette enthält mehr als 2.000 einzigartige Chemikalien, darunter 70 Karzinogene. Diese Karzinogene werden durch die Weichteile des Mundes sowie durch die Lunge in den Blutkreislauf aufgenommen. 

Es ist also kein Wunder, dass Rauchen die Hauptursache für Mundkrebs ist, der nicht nur den Mund selbst, sondern auch den Rachen oder Kehlkopf betreffen kann. Menschen, die rauchen, entwickeln sechsmal häufiger Mundkrebs als Nichtraucher. Umgekehrt haben 90% der Menschen mit Mundkrebs Tabakprodukte konsumiert. 

Wenn du eine Wunde oder ein Geschwür im Mund hast, das nicht heilt, solltest du umgehend ärztlichen Rat einholen, um auf Mundkrebs untersucht zu werden.



Mundgesundheit nach dem Aufhören

Während der Weg zur Raucherentwöhnung wie eine lange Reise erscheinen mag, ist die gute Nachricht, dass dein Körper sofort daran arbeitet, sich selbst zu reparieren.

Wenn du ein Jahr lang tabakfrei bist, reduziert sich dein Risiko, rauchbedingte Mundgesundheitsprobleme zu entwickeln, erheblich. Parodontitis kann mit besseren Ergebnissen und verkürzter Heilungszeit behandelt werden. Chirurgische Eingriffe, wie das Einsetzen von Implantaten, haben höhere Erfolgschancen und kosmetische Verfahren, wie die Behandlung von Verfärbungen, haben eine verbesserte Wirkung. Dein gesundes Lächeln wird es dir danken!

Wenn du aufgrund deines Nikotinkonsums Bedenken um deine Mundgesundheit hast, spreche dieses Thema in deiner Zahnarztpraxis an. Das gesamte Team kann dir dabei helfen, bedenkliche Punkte zu entdecken und einen Plan zur Verbesserung deiner Mundgesundheit zu entwickeln.

Und wenn du bereit dazu bist, mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es viele Organisationen mit nützlichen Ratgebern, die dir helfen. Viel Erfolg!



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