Mai 31, 2021 - Min LesedauerMin Lesedauer

Der Unterschied zwischen empfindlichem und wundem Zahnfleisch, Gingivitis und einer Zahnfleischerkrankung

Zahnfleischempfindlichkeit und -schmerzen sollte man nicht ignorieren. Die Erkennung und Behandlung ist ein wichtiger Aspekt der präventiven Mundpflege.

Doch wie kann man den Unterschied zwischen gelegentlicher Empfindlichkeit und zunehmenden Problemen wie etwa Zahnfleischerkrankungen erkennen? Zu aller erst sollte man den Unterschied zwischen empfindlichem Zahnfleisch und den Anzeichen einer Zahnfleischerkrankung kennen.

Inhalte

Was bedeutet empfindliches oder entzündetes Zahnfleisch?

Schmerzen im Zahnfleisch, die sich durch eine leichte Entzündung, auszeichnen, sind oft ein Symptom für eine Gingivitis, können aber auch ganz harmlos sein. Tritt es nur lokal und selten auf, ist eine der häufigsten Ursachen falsches Zähneputzen und Interdentalreinigung.

Wer seine Zähne zu kräftig putzt, zu viel Zahnseide verwendet oder Interdentalbürsten oder Zahnstocher fehlerhaft einsetzt, schadet seinem Zahnfleisch. Die Verwendung einer Zahnbürste mit weichen oder sogar extraweichen Borsten könnte eine schnelle Lösung für empfindliche Zähne sein. Harte Borsten könnten das Zahnfleisch unnötig reizen, was langfristig zu Zahnfleischrückgang und im schlimmsten Fall zu Zahnschmelzverlust oder Zahnüberempfindlichkeit führen könnte. Weiche Zahnbürsten sind dagegen viel schonender zu Zahnfleisch und Zähne.

Weitere Informationen zur Auswahl der richtigen Zahnbürste, findest Du in unserem Leitfaden.

Häufig wird jedoch vorschnell davon ausgegangen, dass wundes Zahnfleisch und schmerzende Zähne auf zu starkes Zähneputzen zurückzuführen ist. Das führt dazu, dass die Betroffenen zögern, den Zahnfleischrand zu putzen. Die Rötung und Reizung bleibt dadurch bestehen. Die Hauptursache für Zahnfleischprobleme sind nämlich die Bakterien - nicht das Bürsten. Die Ansammlung von Bakterien entlang des Zahnfleischsaums verschlimmert das Problem, woraus sich beispielsweise eine Zahnfleischerkrankung entwickeln kann.

Wenn Du unter empfindlichem oder schmerzendem Zahnfleisch leidest, sollten Du eine strikte Mundpflegeroutine einhalten: zweimal am Tag Zähne putzen, Zahnzwischenräume reinigen, sich gesund Ernährung und Wasser trinken. Eine Zahnbürste, die für empfindliches Zahnfleisch geeignet ist, kann die Mundpflege verbessern.

Gingivitis: Erste Anzeichen einer Zahnfleischerkrankung 

Eine Gingivitis ist nicht immer schmerzhaft und daher nicht leicht zu erkennen. Zu den häufigsten Symptomen gehören anhaltende Rötungen und geschwollenes Zahnfleisch. Dabei sind Blutungen des Zahnfleisches nach dem Zähneputzen oder der Zahnzwischenraumreinigung auch nicht ganz ausgeschlossen. Beachte, dass Zahnfleischbluten unter keinen Umständen normal ist - wenn es etwa nach einer Woche nicht nachlässt, solltest Du Deinen Zahnarzt aufsuchen.

Dein Zahnarzt wird Dir wahrscheinlich erklären, dass das Bluten auf eine falsche Zahnfleischpflege zurückzuführen ist. Zwar gibt es auch andere Ursachen (z. B. Medikamente oder eine Schwangerschaft), aber eine falsche Pflege ist am wahrscheinlichsten. Wie bereits erwähnt, putzen viele Menschen Ihre Zähne, denken dabei aber weniger an das Zahnfleisch. So auch bei Zahnfleischreizungen oder -bluten - die allermeisten putzen weniger, anstatt sich mehr um das Zahnfleisch zu kümmern.

Die gute Nachricht ist, dass es sich hierbei um eine behandelbare Erkrankung handelt, die sich mit geeigneten Hausmitteln leicht behandeln lässt. Dieses Problem löst sich nicht von selbst, sondern es erfordert eine strenge Zahnpflege. Das solltest Du tun: 

  • Zweimal am Tag mit einer Zahnbürste mit weichen Borsten putzen, um das empfindliche Zahnfleisch zu beruhigen
  • Reinige mindestens einmal täglich die Zahnzwischenräume und achte dabei auch auf schwer zugängliche Stellen
  • Verwende spezielle Produkte gegen Zahnfleischentzündung wie Mundwasser oder Zahnpasta.
  • Gehe zweimal im Jahr zur Reinigung und Untersuchung zu Deinem Zahnarzt

Dein Zahnarzt oder Dentalhygieniker wird Dir in einem Spiegel die problematischen Stellen zeigen und Dir entsprechende Tipps und Anweisungen geben. Mit einer sorgfältigen täglichen Mundpflege kannst Du die Gingivitis beseitigen, bevor die nächste Phase eintritt.

Parodontitis: Wenn Zahnfleischprobleme ernst werden

Eine unbehandelte Gingivitis kann sich zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Parodontitis weiterentwickeln. Abgesehen von starken Zahnfleischreizungen, Blutungen, Schmerzen oder Empfindlichkeit führt dies zu lockeren Zähnen und freiliegenden Zahnwurzeln. Ebenso kann es zu Atemnot und/oder erkennbaren Zwischenräume kommen, die sich zwischen Zahnfleisch und Zähnen mit Plaque füllen. Dieser Zustand sollte vermieden werden!

Sobald die Zahnfleischerkrankung dieses Zustand erreicht, ist der Verlust der Strukturen um die Zähne herum leider bereits eingetreten. Folglich sind Untersuchungen und eine umfassende häusliche Routinebehandlung erforderlich. Es ist daher wichtig, den Schweregrad der Krankheit und die Notwendigkeit der Behandlung zu erkennen, um den Knochen- und Zahnverlust zu verringern.

Zur Behandlung von Parodontitis sind zahnärztliche Behandlungen in der Praxis erforderlich - darunter Zahnsteinentfernung und Wurzelglättung, um Plaque zu entfernen. Bei fortgeschrittenem Knochen- und Zahnfleischrückgang können auch chirurgische Behandlungen zur Beseitigung von Zahnfleischtaschen und Knochenschwund erforderlich sein. 

Regelmäßige Zahnarztbesuche sind ebenfalls wichtig, um das Fortschreiten der Krankheit zu überwachen und bei Bedarf neue Behandlungen durchzuführen.

Prophylaxe ist das A und O der Krankheitsbekämpfung.

Mache Dir den Weg von der Gingivitis bis hin zur Parodontitis bewusst. Denn es ist nicht überraschend, dass die eine Krankheit zur nächsten führen kann - Zahnfleischerkrankungen entstehen schleichend! Die Prävention umfasst mehr als nur das Zähneputzen. Mangelnde Mundhygiene ist zwar die gängigste Ursache für Gingivitis und Zahnfleischrückgang, doch können auch andere Faktoren Dein Risiko erhöhen, wie z. B:

  • Rauchen
  • Ernährungsweise
  • Systemische Erkrankungen wie Diabetes
  • Familiäre Vorbelastung
  • Schwangerschaft

Selbst bei gesunden Menschen mit guten Putzgewohnheiten kann sich mit zunehmendem Alter oder durch andere Faktoren im Leben (z. B. Stress) eine Zahnfleischerkrankung entwickeln. Achte daher auf die ersten Anzeichen einer Parodontitis und ergreife so früh wie möglich vorbeugende Maßnahmen. Nur so kannst Du verhindern, dass sich die Krankheit weiter entwickelt.

Erfahre mehr über unsere GUM® Produkte und wie Du Dein Zahnfleisch vor Krankheiten schützen kannst.

Verwandte Artikel